Johannisbeeren – Im Herbst 2021 habe ich mir 3 wurzelnackte Stöcke Johannisbeeren für mein Naschbeet gekauft.

Es gibt so viele Sorten: frühe, späte, robuste, langrispige, regenfeste. Mir war es wichtig, dass sie möglichst mehltrauresistent sind. Ich habe mich für die nachstehenden Sorten entschieden.

Schwarze Johannisbeere

Meine Sorte ‚Titania‘ wird als stark wüchsig mit großen Früchten beschrieben. Die Beeren haben einen aromatischen und intensiven Geschmack und sind gut zum Einfrieren geeignet. Hervorragende Resistenz gegen Mehltau und Säulenrost.

Schwarze Johannisbeeren sind grundsätzlcih winterhart. Es sollte einen großzügigen Pflanzabstand von 2 x 2 Meter geben.

• ‚Big Ben‘, sie ist widerstandsfähig gegen Mehltau und Blattflecken und hat doppelt so große Früchte wie herkömmliche schwarze Johannisbeeren.
• ‚Ben Sarek‘ Hervorragende Resistenz gegen Mehltau und Säulenrost, zusätzich resistenteste Sorte gegen den Befall der Knospengallmilbe. Das ist ein Insekt, das die Knospen anschwellen lässt und dann vertrocknen lässt. Es kann durch das Ausbrechen der befallenen Knospen in den Griff bekommen werden.
• ‚Late Night‘ reift ab Mitte Juli.
• ‚Noiroma‘ hat große mild-aromatische B’eeren und einen hohen Zuckergehalt, so ist sie eine ideale Dessertfrucht.
• Die breitwüchsige ‚Hedda‘ hat milde, aromatische Früchte und ist süß und gut für den Frischverzehr geeignet, robust, gute Krankheitsresistenz
• ‚Ometa‘ bringt reiche Erträge, sehr gut schmeckend, stark und ausladend wachsend , robust, gute Krankheitsresistenz

In schwarzen Johannisbeeren steckt fünfmal so viel Vitamin C wie in den roten Beeren. Um den täglichen Bedarf an Vitamin C zu decken, muss man 2 Hände voll essen.

Rote Johannisbeere

Rovada reift spät Ende Juli. Sie ist robust und regenfest und hat lange Triebe. Die Beeren können bis September am Strauch hängen, wird bei mir nicht vorkommen, da ich sie vorher weggenascht habe. Es gibt noch die Sorten ‚Jonkheer van Tets‘, ‚Rolan‘,’Rotet‘ oder ‚Susette‘ und ‚Sonette‘.

Rote Johannisbeeren sollen pflegeleicht sein.

Weiße Johannisbeere

Die weißen Johannisbeeren waren als erstes reif und es waren im ersten Jahr nicht so sehr viele Rispen am Stock. Eine schwedische Neuzüchtung heißt ‚Vit Jätte‘ oder ‚Glasperle‘.

Die Stöcke stehen bei mir halbschattig. Besser wäre sonnig. Der Boden sollte nährstoffreich sein und gut mit Wasser versorgt werden. Die Erntemenge hängt vom jährlichen Schnitt ab.

Johannisbeeren vertragen zwar Frost, sie mögen keine Störungen im Wurzelbereich, weil sie Flachwurzler sind. Daher keine Bodenbearbeitung und die Wurzelballen mit einer schützenden Mulchschicht bedecken. Meine Erdbeeren haben alles überwuchert. Vielleicht hilft das ja.

Rückschnitt

Der Strauch treibt aus der Basis jedes Jahr aus. Es gibt junge und ältere Triebe, die Beeren reifen an den zwei- und dreijährigen Zweigen. Je älter die Zweige, desto schlechter die Ernte. Der Schnitt ist wichtig, damit die Büsche nicht vergreisen und somit weniger Früchte einbringen.

Ein fertig geformter Johannisbeer-Strauch besteht aus 10 bis 12 unterschiedlich alten Trieben. Das Gerüst des Strauches muss über die Jahre geformt werden und wenn es erst mal steht, tauscht man die alten Triebe gegen jüngere, ertragreichere aus.

Ein Strauch sollte aus 9 Trieben bestehen. 3 x zweijährig, 3 x dreijährig und 3 x vierjährig. Ob ich da mit Farben arbeite? Ich seh das nicht, was wie alt ist.

Zeitpunkt

Beim Pflanzen im Herbst schneidet man vor dem Austrieb und lässt 4-5 Triebe stehen und sie werden um ein Drittel eingekürzt. Das habe ich letztes Jahr schon mal versäumt. Die restlichen Triebe schneidet man bodennah ab. Dieses Jahr hat der Busch bereits die ersten Rispen dran gehabt, zum Glück.

In den beiden Folgejahren muss ich jetzt aufpassen. Nächsten Frühling kommen neue Triebe und hier muss ich die 4 kräftigsten zu den Trieben vom alten Jahr stehen lassen. Der Rest kann weg. Somit sollten es nun acht oder neun Triebe sein. Die Länge bleibt.

Im Folgejahr gleiches Spiel. Die älteren stehen lassen und von den neuen Trieben wieder vier dazu. Das sind dann neue, zwei- und dreijährige und sollte in Summe 12 Triebe ergeben. Das ist die Grundform.

Ab dem 4. Jahr gibt es nur noch den Verjüngungsschnitt. Alle vierjährigen Triebe kommen an der Basis weg und so bleibt der Stauch jung. Wie erkennt man das? Die Rinde ist dunkler und verzweigter. Ein Busch kann so 15 Jahre Ernte bringen.

Bei roten und weißen Johannisbeeren fruchten die zweijährigen Triebe mit 5-15 cm langen Seitentrieben am besten. Bei schwarzen Johannisbeeren sind es die einjährigen Triebe. Schwarze Johannisbeeren können mehr Bodentriebe als die roten behalten, da sie nicht so verzweigt sind und Platz einnehmen.

Der Schnitt sollte im späten Winter (bis Mitte März) gemacht werden, wenn man es nicht im Sommer nach der Ernte gleich erledigt hat. Wenn keine Blätter dran sind, kann man das Alter der Triebe besser erkennen.

Tragendes Holz erkennt man an seiner hellen Farbe. Alle Triebe, die dunkel sind und nur noch kurze, helle Triebspitzen tragen, können entfernt werden.

Nach der Ernte kann man sehen, ob die Zweige zu dicht stehen und kann da schon etwas auslichten.

Nur bei trockenem und frostfreien Wetter schneiden, sonst haben auf den nassen Wunden Schmarotzerpilze leichtes Spiel.

Zu lange oder zu viele Seitentriebe können auf ca. 2 Zentimeter zurückgeschnitten werden.

Schädlinge am Johannisbeerstrauch

Die Johannisbeerblasenlaus hinterlässt Blätter mit auffällig roten Blasen. Die Blätter müssen nicht entfernt werden.

Die kleine Johannisbeerblattlaus findet sich in den Triebspitzen, die dann verkrüppelt wachsen. Triebspitzen ggf. mit Läusebrut abschneiden.