Das Regenwasserdrama. Kurz zur Geschichte meiner Zisterne. Bereits seit Hausbaubeginn in 1995 wurde eine Poly-ta-plast Zisterne mit knapp 5000 Liter als stehendes Erdtanksystem eingebaut und so konzipiert, dass Garten, Toilettenspülung und Waschmaschine damit versorgt werden konnten. Das lief auch jahrelang super gut. Ab und zu war der Tank leer, das haben wir sofort gemerkt (meistens bei der Toilettenspülung :-)), denn es kam kein Wasser mehr. Wir mussten den Schlauch legen und wieder Wasser einfüllen. Wir hatten damals beim Hausbau keine automatische Befüllung vorgesehen. Mangels Masse $$$.
2017 hatte ich ein kleineres Gartenbauprojekt in der Planung. Ich musste die verrottete Holz-Abtrennung zwischen Haus und Garage auf zwei Ebenen erneuern. Kaum sind über 20 Jahre vorbei, geht das Holz kaputt. Ist ja auch so ein Ding. 🙂 Eine Mauer sollte hin.
Das Ergebnis hat mir gut gefallen, die Gartenbauer hatten viel Arbeit damit, da sie Steine sozusagen einzeln von Hand eingepasst und geklopft waren.
2018 gab es dann mit der Pumpe für das Regenwasser große Probleme und es hat lange gedauert und 2 Ersatzpumpen, bis wir festgestellt hatten, dass die Leitung ins Haus wohl kaputt sein muss. Ich wollte zu dem Zeitpunkt die neu gesetzte Mauer nicht wieder abreissen lassen und rund ums Haus herum aufgraben lassen, um das Loch zu finden.
So kam ich zu dem Entschluss, die Toilettenspülung und die Waschmaschine mit „richtigem“ Wasser zu versorgen und nur noch den Garten mit Regenwasser zu gießen. Das bedehat zur Folge, dass den ganzen Winter über das Wasser in der Zisterne steht. Erst im Frühjahr, wenn es nicht mehr gefrieren kann, kann ich die Pumpe wieder in Betrieb nehmen, die das Wasser aus der Zisterne fördert.
Dieses Jahr in KW 33 war es wieder soweit. Regenwasser war alle. Also umstöpseln auf richtiges Wasser und auf Regen hoffen, damit sich die Zisterne wieder füllt. Meine Regentonnen hinter dem Haus waren auch leer, bzw. weg, weil sie bei den Bauarbeiten gestört hätten.
Am Wochenende 28. und 29.08.2021hat es fast ununterbrochenen geregnet und ich freute mich schon, dass die Zisterne wieder voll ist.
Sonntag abend habe ich rein geschaut, es hat geregnet, und kein Tropfen ist in die Tonne gelaufen. Großes Fragezeichen, großer Schreck. Wie kann das sein? Montag abend haben wir mit einer geliehenen Kamera in die Rohre geschaut. Im Zuflußrohr waren riesengroße Kieselsteine und Erde und die haben wohl den Zufluss verstopft. Nur wohin ist das ganze Regenwasser aus der Dachrinne hingelaufen bzw. weggesickert?
Für den Donnerstag haben wir eine Rohrfirma bestellt, die nochmal professionell geschaut hat. Zum Glück war mein Gartenbauer noch da, der mir das Rohr freigelegt hat. Und zum Glück war die kaputte Stelle auch im vorderen Bereich, so dass wir nichts am Haus entlang aufgraben mussten. Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen.
Es sah so aus, als ob sich die Rohre voneinander gelöst hätten, dann sind die Steine und Erde reingerutscht.
Der Gartenbauer hat alles wieder miteinander verbunden. Die Rohrfirma kam nochmal zum Reinigen und spülen und wir konnten das Loch wieder zumachen. Nicht einmal die Pflanzen haben groß gelitten. Freu 🙂
Nachdem die Tonne fast leer war, haben wir sie ganz leergepumpt und sind reingeklettert (mit Kerze, wegen der Luft) und haben sie komplett bis auf den Grund sauber gemacht und wie immer den Filter gereinigt und ein neues Vlies hineingelegt, damit der grobe Schmutz aufgefangen wird.
Und jetzt? Wir sind bereit, alles parat und nun regnet es nicht. Genau genommen seit dem 31.8.2021 nicht mehr, bzw. einmal, jedoch nur knapp 7 Liter. Das füllt meine Zisterne nicht wirklich. So eine lange trockene Phase hätte ich während des Gartenprojektes haben sollen.
Die Zisterne zu säubern und die Pumpe/Schlauch zu installieren und abzubauen ist viel Arbeit. Ich habe jedoch ein gutes Gefühl, wenn ich das Regenwasser nicht einfach nur ungenutzt in die Kanalisation ableite, sondern so viel Regenwasser wie möglich auffange und damit den Garten gieße. Dafür lohnt sich die Arbeit.
Soweit zum Regenwasserdrama.