Gartenjahr

Der Garten – ein Wintermärchen?

Das Beitragsbild ist nicht mein Garten. Ich habe nach dem Gartenumbau noch keine Winterbilder. Ich hoffe, dass ich das bald ergänzen kann. Noch sind die Pflanzen viel zu klein.

Bei der Planung sollte man bereits den Winter im Auge behalten, damit der Garten nicht im tiefen Winterschlaf versinkt. Das geht, wenn man Strukturen im Garten hat, die in der 4. Jahreszeit Orientierung und Halt geben. So können auch bauliche Strukturen für Blickfänge im Winter sorgen.

Das kann mit geometrischen Rastern passieren, Quadrate einplanen, wie z.B. im Gemüsegarten mit niedrigen Schnitthecken als Einfassung oder Umrandung von Beeten.

Vertikale Elemente einbauen: Diese vertikalen Strukturen treten in den Vordergrund, da kein Grün vorhanden ist, um abzulenken und so wird manches Objekt im Winter zu einem Blickfang, das sonst verborgen war. Die Farben sind nun zweitrangig, jetzt sind es Formen, die für Spannung sorgen. Hier bieten sich Holzpergolen, Pavillons oder Tor- und Rosenbögen an. Im Trend sind auch als Ruinen gestaltete Bereiche.

Hecken betonen die Horizontale und definieren Räume. Für die Vertikale eignen sich Bäume. Man sollte Hintergründe einplanen, damit dekorative Elemente davor Rückendeckung haben.

Kirschlorbeer und Rhododendron im noch nicht angelegten Gartenbereich

Gehölze sind wichtige Strukturbildner im winterlichen Garten. HIer spielt vor allem die Rinde eine besondere Rolle. Licht und Schatten lassen in der dunklen Jahreszeit die vorhandenen Formen noch markanter wirken. Die Blütenstände der Hortensien bleiben lange am Strauch haften und sind dauerhaft dekorativ.

Pflanzen stehen lassen, die attraktive Silhouetten im Winter haben, wie z.B. :

  • Brandkraut (Phlomis)
  • Chinaschilf
  • Diamantgras (Calamagrostis brachytricha)
  • Edeldistel, Eryngium
  • Elfendistel, Morina longifolia
  • Engelwurz, Angelica
  • Fetthenne (Sedum)
  • Greiskraut, Ligularia
  • Herbstastern
  • Indianernessel ( Monarda)
  • Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum)
  • Mannstreu (Eryngium)
  • Pampasgras
  • Patagonisches Eisenkraut, Verbena bonariensis
  • Riesenhaarstrang, Peucedanum verticillare
  • Scheinsonnenhut (Echinacea, Rudbeckia)
  • Schlafmohn, Papaver
  • Silberblatt (Lunaria annua)
  • Wasserdost (Eupatorium)
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)

Wenn der Reif die Strukturen der Pflanze mit Eiskristallen überzieht, entstehen faszinierende Kunstwerke.

Der Winter ist die große Stunde der Immergrünen. Buchskugeln oder Hecken sind dann besonders wirkungsvoll.

Gnädig ist eine weiße Schneedecke, denn die vorherrschenden Farben im Winter sind grün, sofern im Garten ein paar Immergrüne wachsen, und erdiges oder fast schon dreckiges Braun. Das wirkt zusammen mit dem Laub, das zwischen den Stauden liegt, schnell trostlos. Dazu passen Dekoelemente im Rostlook.

Ein kleiner theoretischer Ausflug, den ich auch aus der Zeitung (Mein schöner Garten 2017) habe. Der Unterschied zwischen Reif und Raureif. Wenn in kalten Nächten unter 0 Grad kleine Tautröpfchen aus der Luftfeuchtigkeit gefrieren und Pflanzen, Oberflächen und den Boden mit einer weißen Schicht überziehen, ist es Reif. Die spitzen Eiskristalle beim Raureif bilden sich erst unter -8 Grad, hoher Luftfeuchtigkeit und schwachem Wind.

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