Garten Allgemein

Gießen – wie mache ich das richtig?

Wann?

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das Sprichwort passt dazu. Frühaufsteher sind hier im Vorteil.

Früh am Morgen ist die beste Zeit zum Gießen. Der Boden ist kühl, abends ist er aufgewärmt. Die Verdunstungsgefahr gering. Wenn man abends gießt, freuen sich die Schnecken und Pilzkrankheiten werden gefördert.

Womit?

Regenwasser wäre optimal. Es spart nicht nur Kosten. Es ist kalkfrei und so vor allem für Hortensien, Heidelbeeren und Rhododendren bestens geeignet.

Bei den Gießkannen habe ich „Kein Kunststoff“ im Garten noch nicht umgesetzt. Ich besitze zwei Kannen aus Metall, doch sie sind nicht so handlich und auch schwer.

Ich pumpe mein Wasser aus der Zisterne in die Kannen und lasse es dort stehen und gieße damit am nächsten Tag die Kräuter und alle Topfpflanzen. Wenn das Wasser direkt aus der Zisterne kommt, ist es relativ kühl. Für die Wurzeln der Pflanzen ist es besser, wenn es nicht zu kalt ist. Ich stelle mir das so vor, wie wenn ich mit kaltem Wasser duschen müsste. Mag ich auch nicht.

Meine Zisterne ist vor dem Haus, die Pumpe steht in der Garage und die Schläuche gehen aus der Garage hinaus in die Pumpe und unter der Westterrasse hinters Haus. Nicht superschön, doch ich wollte die frisch errichtete Mauer zwischen Haus und Garten nicht zerstören, um den Schlauch wieder im Boden zu verbuddeln.

Der blaue Schlauch ist Zisternenwasser, der gelbe Schlauch geht in die Waschküche zum „richtigen“ Wasser. Es tut mir richtig weh, und meinem Geldbeutel im Moment auch, dass ich Leitungswasser zum gießen nehmen muss. Doch bei der Trockenheit, der leeren Zisterne und den frisch gesetzten Pflanzen geht es leider gerade nicht anders.

Wichtig ist auch, dass das Wasser, das im Schlauch den ganzen Tag aufgehitzt wurde, nicht direkt an die Pflanzen gegossen wird, das ist wiederum zu heiß.

Die Regentonnen möglichst mit einem Deckel verschließen, da offenes Wasser den Mücken als Brutstätte dient.

Diese Regentonne habe ich noch nicht lange. Ich hatte zwei grüne aus Kunststoff. Eine hatte unten einen Miniriss und das Wasser ist ganz langsam entfleucht. Die andere ist noch gut. Ich wollte keine Kunststofftonne mehr, doch wegwerfen war auch keine Option. Ich habe sie weiter hinten in den Garten gestellt und kann so Kannenweise Wasser für den hinteren Bereich entnehmen und muss mit dem Schlauch befüllen. Wenn mal wieder genügend Wasser in der Zisterne wäre…..

Nicht schön, aber zweckmässig

Wieviel?

Das ist eine gute Frage. Ich habe 10 Liter pro Quadratmeter im Ohr. Dann auch wieder, lieber durchdringend und möglichst in größeren Abständen. Ich habe bei meinen Hortensien pro Pflanze immer auf 50 gezählt. Die Rechnung ging allerdings nicht auf. Die auf dem Grundstück etwas weiter entfernt stehenden Hortensien hatten aufgrund des geringeren Wasserdrucks bei meiner Zählung sicherlich weniger Wasser abbekommen. Ich habe mir jetzt eine Spritze mit integriertem Wassermengenzähler gekauft und sehe so immer, wieviele Liter durchfließen. Der Wassermengenzähler hat verschiedene Angaben, die man per Knopfdruck abfragen kann. Ich nutze nur die durchlaufenden Liter.

Je nach Boden ist es auch manchmal notwendig in Häppchen zu gießen, damit das Wasser aufgenommen wird und nicht abfließt.

Da ich Stunden zum Gießen brauche und mir keine automatische Bewässerung geleistet habe, habe ich nun einen Sprenger gekauft und versetze diesen dann Stück um Stück, bis der ganze Garten fertig ist. Einen weiteren Sprenger habe ich geschenkt bekommen, also einmal weniger versetzen. So lange der Sprenger läuft, kann ich schon was anderes machen. Da die zu bewässernde Fläche nicht gleichmässig groß ist, muss ich beim versetzen jedes Mal die Wurfweite neu einstellen und testen, ob es passt oder nicht. Meistens bin ich gleich mitgeduscht.

Bei Gehölzen, Bäumen, Sträuchern und Hecken muss richtig gewässert werden, wenn es nicht regnet. Das Wasser muss in die tiefen Bodenschichten kommen.

Wie?

Wenn an der Gießkanne eine Brause ist, kommt das Wasser nicht in einem Schwall auf die Pflanze, sondern mit einem sanften Schauer.

Führungen für den Schlauch erleichtern das Hantieren im Garten und die Beetbepflanzung leidet nicht so viel. Die Schlauchpoller aus Metall hätten mir sehr gut gefallen, doch bei der Menge, die ich für meinen Garten benötige, war mir das zu teuer. So ist es nun der gute alte Holzpflock geworden.

Was hilft noch?

Beim Setzen der Pflanzen ist es hilfreich, wenn der Wurzelballen vorher in einem Wasserbad war und sich richtig vollsaugen konnte. Und dann das Gießloch auch gut wässern. Am besten einen Erdwall als Gießring um die Pflanze ziehen, damit das Wasser nicht abfließt.

Unterm Jahr hilft es, wenn der Boden gemulcht wird. Stroh, Grasschnitt, Rindenmulch, etc. es gibt verschiedenes. Vor dem Mulchen einen organischen Langzeitdünger einarbeiten und die Fläche gründlich wässern. Mulchen spart Wasser, denn die Feuchtigkeit wird im Boden gehalten.

Das Gärtnersprichwort: „Einmal hacken erspart zweimal gießen“. Durch die oberflächliche Bearbeitung schließen sich Risse und feine Kanäle im Grund, durch die Feuchtigkeit aufsteigt und verdunstet.

Ein Regenmesser im Garten, um zu sehen, wieviel es geregnet hat, leistet ganz gute Dienste. Oft meine ich wunder wie viele Liter es waren und der Blick auf den Regenmesser belehrt mich dann. Zur Zeit nur gähnende Leere. Neulich war sogar ein Spinnennetz drin.

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