Scheinhasel – Corylopsis
Corylopsis ist eine Gattung aus der Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae). Sie stammt ursprünglich aus China, Japan oder Korea. Die Scheinhasel erinnert an die Forsythie und doch hat sie für meinen Geschmack ein viel eleganteres Gelb. Man könnte sie als verkannte Schönheit bezeichnen, außerdem sollte man sie öfters im Garten setzen. Ich habe in 2022 von meinen Nachbarn zwei Pflanzen geschenkt bekommen, die ich schließlich an zwei verschiedene Stellen gesetzt habe. Ein Ort ist etwas ungünstiger, darum warte ich ab, wie sich die Pflanze entwickelt.
In Gärtnereien gibt es zwei bis drei der rund zwanzig Arten von Scheinhasel – Corylopsis:
Die Ährige Scheinhasel – C. spicata, sie lässt sich an den rotbrauenen Staubbeuteln erkennen.
Die Niedrige Scheinhasel – C. pauciflora, auch armblütige oder wenigblütige Scheinhasel genannt, oder umgangssprachlich Glocken- oder Primelhasel. Sie hat relativ kurze Blütenähren, in großer Zahl und somit eine schöne Leuchtwirkung, . Vielleicht habe ich zwei Glockenhasel bekommen, denn meine Nachbarin konnte mit dem Namen Scheinhasel nichts anfangen.
Inhaltsverzeichnis
Wuchs – Breite und Höhe
C. pauciflora, zierlich, wächst eher breit als hoch und wird ca. 1 m hoch, und geht daher auch gut im Topf. Endhöhe und -breite ca. 1,50 bis 2,50 m, somit auch gut für kleinere Gärten geeignet.
C. spicata wird 2 bis 2,5 Meter hoch und breit.
C. sinensis bringt es auf 3 bis 5 Meter Höhe und Breite. Eher selten in Gärtnereien zu finden.
Blüte – Farbe, Form, Größe, Blütezeit, Duft
Blüht früher als die Forsythie, auch gelb, doch wie bereits geschrieben, heller und eleganter, nicht so knallig gelb und viel dezenter. Hell- bis zitronengelbe Blüte mit fein duftenden Blüten von Mitte März bis Anfang Mai, ferner mit roten Staubbeuteln, bei C. spicata und C. veitchiana.
C. pauciflora hat nur zwei bis drei hellgelbe Glöckchen, dafür unendlich viele Ähren an den Zweigen.
C. spicata hat voluminösere Blütenstände. Sechs bis zwölf Blüten, bei ca. 4 Zentimeter Länge.
C. sinenis hat Ähren mit 12 bis 20 Blüten, das sieht dann aus wie Perlenschnüre.
Frucht
Blatt, Laub, Laubfarbe
Nach der Blüte kommt das Laub. Sommergrünes Laub mit gelber Herbstfärbung. Die Blätter ähneln den Haselnussblättern, wobei sie im Austrieb mit einem Rotton gekennzeichnet sind, schließlich im Sommer dann grün werden und im Herbst endlich gelb bis orangegelb.
C. pauciflora und C. sinensis ‚Spring Purple‘ treiben rötlichbraun aus. Dies wird zu hellgrün bis bläulich grün im Sommer.
Boden
Keine besonderen Ansprüche, humose, frische Erde. C. pauciflora kann kalkempfindlich sein und mag es daher lieber leicht sauer bis schwach alkalisch. Gut ist vermoderndes Herbstlaub.
Standort – Lichtverhältnisse
Sonniger bis halbschattiger Platz in geschützter Lage (Spätfrost, kalter Wind) für die früh austreibenden Gehölze. Kühl, luftfeucht unter lockerkronigen Bäumen. Wie oben beschrieben könnte möglicherweise eine meiner beiden geschenkten Pflanzen zu dunkel stehen.
Insekten, Schnecken und Schädlinge
Die Bienen lieben aufgrund des sonst knappen Angebotes die zeitigen Blüten im März und April.
Pflanzpartner
Corylopsis-Arten lassen sich gut mit anderen Frühlingsblühern kombinieren, wie beispielsweise Buschwindröschen, Blauer Schneeglanz, Scilla, Kleines Immergrün, Tulpen, weiße Narzissen, Schneeglöckchen und Krokusse. Kaukasusvergissmeinnicht oder Primeln passen auch. Schräg hinter meine Scheinhasel, habe ich daher eine, auch geschenkt bekommene, Berberitze gesetzt, damit sich die gelben Blüten vor dem grünen Hintergrund gut abheben. Einen guten dunklen Hintergrund liefern Rhododendren oder Nadelgehölze. Pflanzen mit längerer Blütezeit wie Rhododendren und Azaleen sind gute Pflanzpartner. Blattschmuckpflanzen wie Hostas und Farne eignen sich gut, schließlich auch Bodenbecker. Ich habe daher Immergrün gewählt.
Im Sommer bilden sie einen schönen Hintergrund für Wald-Phlox, Wald-Aster, kleinere Funkien und Oktober-Steinbrech.
Pflege und Rückschnitt
Muss vor Spätfrösten geschützt werden. Regelmässiger Schnitt ist nicht notwendig, wenn die Pflanzen Platz haben und sich entwickeln dürfen. Falls notwendig, nur abgestorbene oder verletzte Triebe entfernen.
Weitere Arten und Sorten dieser Gattung:
- ‚Spring Purple‘ – Züchtung mit hellgelben langen Blütenähren im April, später violettrot gefärbte Blätter. Gut für Einzelstellung, wird ca. 2,50 m hoch.
- C. willmottiae – wenig bekannt, selten im Handel, weit geöffnete Einzelblüten an zahlreichen, bis 7 cm lange Rispen
- C. sinensis – Chinesische Scheinhasel, lange Rispen, selten im Handel, weniger spätfrostgefährdet
- C. glabrescens – Kahle Scheinhasel, große Blüten
Bezugsquelle:
In meinem Garten
