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Wo ist Farbe im Winter?

Wo ist Farbe im Winter?

Mit ein paar bestimmten Pflanzen gelingt der Farbklecks und Duft und Farbe des Frühlings lassen sich erahnen:

Gehölze

Winterschneeball ‚Dawn‘ Viburnum x bodnantense, duftet intensiv nach Vanille und hat erst Blüten und dann Blätter. Die Einzelblüten erfrieren bei sinkenden Temperaturen, doch es werden ständig neue nachgeschoben.

  • Duft-Schneeball (Viburnum farreri)
  • Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox), eher eine Rarität, ein Vanille-Duftstrauch im Winter. Blüht von Januar bis März je nach Witterung gelb, glockige Blüten mit einer purpurfarbenen Blütenmitte. Wird 2-3 Meter hoch und 1,5 – 2 Meter breit. Dauert etwas, bis es ein malerischer Strauch wird. (ausführlicher in der Landlust Jan/Feb 2021 beschrieben).
  • Chinesischer Perlschweif (Stachyurus chinensis), wird bis 4 m hoch, kalkarmer geschützter Standort, gelbe Schweife
  • Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum) blüht gelb, nicht duftend, an seinen langen Trieben über Wänden oder Mauern. Blüht von Dezember bis März, das hat er in seiner Heimat in fernen Regionen in milden Wintern schon so gemacht und hat es bei uns beibehalten. Trotz Eis und Schnee, zur Freude von uns.
  • Winterblüte (Chimonanthus Praecox) ab Januar
  • Winter-Kirsche (Prunus serrulata ‚Autumnalis‘)
  • Schnee-Kirsche (Prunus subhirtella ‚Autumnalis Rosea‘) öffnet ab November die Knospen, nicht duftend, sonnige Plätze
  • Japanische Aprikose (Prunus mume), weiß bis dunkelrosa
  • Kornelkirsche (Cornus mas), der Großstrauch, ca. 2-3 m hoch, hat oft schon Ende Februar gelbe Blüten und ist eine wichtige Nektarquelle für Bienen und andere Insekten, hat später rote essbare Früchte
  • Winter oder Duft-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii) zwischen Februar und April weiße Blüten, wird ca. 2 Meter hoch, kann auch halbschattig stehen! Erste Nahrungsquelle von Hummeln
02.01.2022
  • Mahonie „Winter Sun‘ (Mahonia), wächst kompakt, gut einen Meter hoch und hat gelbe Blütentrauben von Januar bis April, leicht nach Honig duftend
Die Mahonie habe ich im Herbst 2019 gekauft. Ich glaube im ersten Winter haben die Rehe schon daran herumgeknabbert. Die kümmert etwas und macht mir noch keine rechte Freude. Warten wir mal ab. Januar 2022
  • Zaubernuss (Hamamelis ‚Pallida‘, ‚Jelena‘, ‚Feuerzauber‘, ‚Harlow Carr‘), sie hat schon im Januar gelbe oder je nach Sorte auch orange-rote Blüten, süß duftend. Sie braucht es sonnig und geschützt. Nichts für mich. Schade, ich finde die Zaubernuss shr attraktiv. Mein schöner Garten Januar 2022 hat einen ausführlicheren Bericht zur Zaubernuss im Heft und Landidee Jan/Feb 2022.
  • Niedrige Scheinhasel ( Corylopsis pauciflora), die auch zur Familie der Zaubernussgewächse zählt. Der Strauch wird 1,5 m hoch und breit. Ab Ende Februar kommen die Blüten
  • Seidelbast (Daphne mezereum) giftig! Ich mag keine Pflanzen, bei denen empfohlen wird, dass man immer Handschuhe tragen soll. Dunkelrosa Blüten, mag kalkhaltigen Boden und leichten Schatten oder Halbschatten, stark duftend, gewürznelken und fliederartiges Aroma, sicher frosthart im Gegensatz zum
  • Daphne bholua, Seidelbast-Art, die nur für wintermilde Regionen zu empfehlen ist
  • Magnolien, auch nichts für mich. In der Wilhelma in Stuttgart ist im März ein Blütenschauspiel zu beobachten.
  • Zieräpfel (Malus ‚Evereste‘, ‚Red Sentinel‘ oder ‚Butterball‘), wenn die Früchte noch hängen
  • Schnee- oder Winterheide (Erica carnea), für Beete, Kästen und Schalen in weiß, rosa oder rot. Liebt neutrale bis kalkhaltige Böden. Die Blüten erscheinen zwischen Januar und April. (ausführlicher in der Landlust Jan/Feb 2021 beschrieben).
  • Hagebuttenrosen (Rosa gallica ‚Scharlachglut‘, R. pendulina ‚Bourgogne‘
  • Strauchrose ‚Mozart‘
  • Ramblerrose ‚Goldfinch‘

Rindenfarben

Hartriegel

Verschiedene Hartriegelarten (Cornus alba) leuchten mit unterschiedlichen Rindenfarben im laublosen Zustand. Kesselringii schwarzbraun oder korallenrot bei Sibirica. Der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea ‚Winter Beauty‘, ‚Midwinter Fire‘) hat orangerote Zweige und der Gelbholz-Hartriegel (Cornus stolonifera) ‚Flaviramea‘ hat gelbgrüne Zweige. Ohne Schnittmaßnahmen bilden sich kaum farbenprächtige Neutriebe. Altes Holz ist unauffällig braun. Die vorjährigen Triebe möglichst bodennah abschneiden, am besten direkt vor dem Austrieb im Frühjahr.

Was mich an meinem gelben Hartriegel verwirrt: ich habe ihn in der Baumschule gekauft und er hatte verschiedene Zettel an sich. 2 x Cornus sericea ‚Flaviramea‘ und 1 x sogar mit Bildchen Cornus stolonifera ‚Flaviramea‘. Ich nehme jetzt den kleinsten gemeinsamen Nenner: Cornus ‚Flaviramea‘.

Ahorn

Eine tolle rotbraune Rinde hat auch der Zimt-Ahorn (Acer griseum). Die Rinde des Schlangenhaut-Ahorn (Acer capillipes) oder Rostbart-Ahorn (Acer rufinerve) ist weiß gestreift.

Birken

Himalaya-Birken-Stämme Betula utilis var. jaquemontii mit ihrer weißen, von Ferne leuchtenden Rinde, zieht die Blicke auf sich.

Stauden:

Farbbringer ist auch das Laub von bestimmten Stauden.

Bergenien, z. B. ‚Oeschberg‘, ‚Abendglocken ‚ oder ‚Rote Schwester‘

Purpurglöckchen (Heuchera), z.B. ‚Purple Petticoats‘, ‚Molly Bush‘, ‚Frosted Violet‘, ‚Peach Flambé‘ oder ‚Mocha‘

Elfenblumen, hier Epimedium pinnatum subsp.colchicum ‚Black Sea‘ , E.pubigerum, E. x perralchicum ‚Frohnleiten‘ und E. x rubrum.

15.04.2022, so langsam kommen die Blütenstengel zum Vorschein

Woll-Ziest (Stachys byzantina) oder Günsel (Ajuga reptans) steuern weitere Töne je nach Sorte, wie Bronze und Rot, Gelb und Orange, Limonengrün, Silbergrau und Weiß bei.

Farbtupfer kommen durch Nadelgehölze, wie. z.B Dreh-Kiefer (Pinus Contorta) und Berg-Kiefer (Pinus Mugo) orangegelb. Sie wachsen langsam und sind daher auch für kleine Gärten geeignet. Die Zwerg-Lockentanne (Abies koreana) kommt eisblau daher.

Bei Laubgehölzen kommt der Spindelstrauch (Euonymus fortunei) und die Stechplame (Ilex) zum Tragen. Sorten wie ‚Bravo‘, ‚Marieke‘, ‚Golden King‘ oder ‚Silver Queen‘ bringen gelbe und weiße Lichtblicke. Bei der Traubenheide (Leucothoe) verfärben sich die Triebspitzen rosa bis kupferrot.

Farbtupfer kommen auch durch das

  • Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Schönfrucht (Callicarpa ‚Profusion)
  • Mehl- und Vogelbeeren ( Sorbus-Arten).

Blüten:

Es gibt auch Blüten!

Im Januar kommen oft schon Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)

und gelbe Winterlinge (Eranthis hyemalis).

Oder die Netzblatt-Iris (Iridodyctium reticulata) und Wildkrokusse (Crocus tommasinianus und chrysanthus). Krokusse sind Sonnenkinder.

Krokus

Gefolgt von den Windröschen (Anemona blanda und nemorosa).

Ganz klassisch die Christ- oder Schneerosen (Helleborus niger ‚Wintergold‘ und ‚Joel‘) und Palmblatt-Nieswurze (Helleborus foetidus), Lenzrosen (Helleborus orientalis).

Rosa und weiße Vorfrühlings-Alpenveilchen( Cyclamen coum)

und blaube Leberblümchen (Hepatica).

Leberblümchen

Ab März sieht man Blausterne. Frühlingsstimmung verbreiten Schneestolz

Narzissen

und Lerchensporn.

Nicht zu vergessen sind die Schlüsselblumen (Primula elatior).

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