Unterwegs

Unterwegs – Landhausgarten Dr. Max Fraenkel

Der Landhausgarten Dr. Max Fraenkel wurde mir von einer Twitterin aus meiner Gartenbubbel empfohlen und ich bin ihr sehr dankbar dafür. Wir waren im Kurzurlaub Oktober 2022 in Berlin.

Es ist ein Gartenjuwel am Ufer der Havel und die Stunden, die wir dort verbracht haben, waren sehr chillig und entspannend. Von Berlin sind wir mit dem Bus X34 nach Kladow gefahren. Das dauert schon geraume Zeit. Man hätte auch mit dem Kanu direkt am Garten anlegen können. Der Garten macht Sonntags erst um 12.00 Uhr auf und leider gab es keine Gartenführung mehr, die Saison war schon beendet. Es ist empfehlenswert die Öffnungszeiten vorab zu erfragen. Sonst steht man womöglich vor verschlossenen Türen.

Ich habe mich sehr auf das Sommercafé gefreut. Es gibt selbstgebackenen Kuchen und eine kleine Auswah an herzhaften Speisen. Ich habe mir eine Kürbissuppe gekauft. Das Geschirr ist bunt zusammengewürfelt und nostalgisch alt. Das Wetter war sonnig und mild und so konnten wir die Gartenterasse genießen, die neben dem Gemüsegarten liegt.

Gegenüber liegt das Besucherzentrum im ehemaligen Pferdestall und hier bieten Schautafeln weiterführende Informationen zur Geschichte des Gartens. Seit Ostern 2016 ist die Gartenanlage für Besucher wieder geöffnet.

Im Garten gibt es imposante Bäume, die ein prächtiges Herbstkleid tragen.

Der Gartenarchitekt Prof. Erwin Barth schuf (1927) für den jüdischen Bankier Dr. Max Fraenkel diese Sommerresidenz mit Teichanlage, Rosen-, Obst- und Gemüsegarten. Barth wählte 1933 den Freitod wegen den zunehmenden Repressalien gegen jüdische Bürger. Nach der Enteignung von Fraenkel, er floh nach Paris, geriet der Garten in Vergessenheit und wurde weitgehend zerstört. Erst nach der Wiedervereinigung erfolgten umfassende Sanierungsarbeiten.

Das Waidlemai, der Sommershop, hatte leider bereits zu. Es ist das ehemalige Chauffeurshaus und dort gibt es Garten- und Geschenkideen und Samen.

Im oberen Bereich des Gartens, bei den Parkplätzen, neben dem Obstgarten, ist das ehemalige Geflügelhaus. Nett, da hätte ich auch Geflügel sein wollen.

Im unteren Bereich direkt an der Havel laden Bänke zum Seele baumeln ein.

Im Sommercafé lag ein Buch aus, in dem bemerkenswerte Bäume abgebildet waren. Es gab auch zwei Seiten zu dem Garten. Eine alte Sommerlinde, die laut Buch 29 Meter hoch ist und einen Umfang von 4,30 m hat.

Erwähnt wurde auch die Birkengruppe, die direkt im Weg steht.

Der Garten ist terrassenförmig angelegt.

Es blühte zu dieser Jahreszeit nicht mehr sehr viel, doch ein paar Blüten konnten wir festhalten.

Die Rückfahrt hatten wir uns mit der Fähre über den Wannsee vorgenommen. Vom Garten läuft man über die Imchenallee in ca. 20 Minuten zur Fähre. Hierzulande würde man sagen, dass es ein klassischer Grüß-Gott-Pfad ist. Alles läuft hier Sonntags spazieren. Dabei kommt man auch am Essbaren Garten Kladow vorbei. Hier konnte ich einem Magnoliengelee nicht widerstehen. Der Trubel an der Fähranlegestelle hat mich schon etwas geschockt. Gefüht ganz Berlin war in Kladow.

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