Ich fand eine Feldblume, bewunderte ihre Schönheit, ihre Vollendung in allen Teilen und rief aus:
“ Aber alles dieses in ihr und Tausenden ihresgleichen prangt und verblüht, von niemandem betrachtet, ja oft von keinem Auge auch nur gesehen.“
Sie aber antwortete:
„Du Tor! Meinst du, ich blühe, um gesehn zu werden? Meiner und nicht der andern wegen blühe ich, blühe, weil’s mir gefällt: Darin, dass ich blühe und bin, besteht meine Freude und meine Lust.“
Arthur Schopenhauer (1788 – 1860)